Mutter sein ist harter Job. Vollzeit, in Festanstellung, mit Bereitschaft zu Überstunden. Urlaubs- und Krankheitstage Fehlanzeige. So hoffen wir, dass unsere Kinder zu den pflegeleichten und lieben gehören. Ist das nicht der Fall, beten wir, dass sich das mal irgendwann dreht. Spätestens in der Pubertät, so der Mythos.
Mütter empfinden natürlich nicht nur Stress. Kinder machen zweifelsohne glücklich. Wir sind happy über jeden Meilenstein in der Entwicklung unserer Kleinen: der erste Schrei, das erste Zähnchen, die ersten Schritte, das erste Wort, der erste Satz, der erste Kuss. Klar freuen wir uns, wenn unsere Kinder eine tolle KiTa und später Schule besuchen. Aber wir wissen auch ganz genau, wie viele Telefonate, E-Mails, Arztbesuche, chaotische Tage und schlaflose Nächte uns das alles kostet.
Babys erstes Lebensjahr
Besonders anstrengend ist das erste Lebensjahr, finde ich. Gerade bei frischgebackenen Müttern: alles Neuland. Das strapaziert nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Als ich im Wochenbett lag, habe ich mich immer wieder an die Worte meiner Hebamme erinnert: „Mit jedem Tag werden Sie und Ihr Baby fitter“. Daran habe ich geglaubt und festgehalten. Ihre Worte klingen bis heute noch wie ein Mantra in meinen Ohren. Das hilft. Die Aussage hat sich bewahrheitet. Irgendwann wird es tatsächlich etwas leichter. Nur der Weg dahin ist ab und zu etwas mühsam.
Entgegensteuern der Maschinerie Baby im ersten Jahr
Es klingt banal, ist aber wichtig: sich Inseln der Ruhe zu schaffen. Wie diese Inseln aussehen ist eine individuelle Sache. Macht euch die Haare schön, kauft doch wieder Stilettos oder wenigstens Pumps. Oder schicke Laufschuhe. Diese braucht fast jede Frau nach der Schwangerschaft mindestens eine Größe größer. Und lauft. Am Besten alleine. Oder schwimmt. Macht das, was euch gefällt. Seid ab und zu egoistisch.
Lassen sich doch keine Babypausen organisieren, gibt es Möglichkeiten, die Zeit gemeinsam mit dem Baby zu genießen und der Monotonie zuhause zu entfliehen. Ich war noch nie richtig Fan von Still-Café, Baby-Schwimmen, Mama-Treffs & Co.. Im Nachhinein merke ich, dass solche Angebote gar nicht so schlecht sind. Sie haben einen klaren Vorteil: Mama und Baby sind nicht alleine heim.
Auszeit in der Krabbelgruppe
Das Wort Krabbelgruppe habe ich zum ersten Mal gehört als meine Hebamme mir sagte, sie würde es jetzt mal schön finden, dass ich mit der Kleinen in die Krabbelgruppe gehe. Ah, ok. Was passiert denn so in einer Krabbelgruppe, fragte ich sie. Na ja, die Kinder krabbeln; sie sind untereinander, spielen zusammen. Gute Sache, aber richtig begeistert hat mich das nicht. Also, gut. Eine Krabbelgruppe musste her. Bloß woher. In unserem kinderreichen Stadtteil gab es kurzfristig keine freien Plätze. Bis ich einen gefunden hätte, wäre meine Kleine längst aus dem Krabbelalter raus. Bei der Krabbelgruppe scheint es ähnlich wie bei der KiTa-Platzsuche zu sein: Das Kind so früh wie möglich anmelden. Am Besten noch vor der Geburt. Das hören wir Frauen oft. In der Realität funktioniert dieser Vorschlag doch nicht.
Was passiert in einer Krabbelgruppe?
Einmal spielte ich bei so einer Gruppe Mäuschen und war begeistert: Die Krabbelgruppe-Leiterin begrüßt und verabschiedet namentlich die Kleinen und ihre Mütter mit süßen Kinderliedern. Das schafft Vertrautheit. Zwischendurch gibt es Bewegungsspiele. Mit oder ohne Musik, mit bunten Chiffontüchern oder auf Hüpfbällen. Mir fällt auf, wie wohl sich die Babys dabei fühlen. Auch die Mütter finde ich erstaunlich entspannt. Kein Wunder. Musik ist wunderschön. Über ihre positive Wirkung lässt sich nicht streiten.
Während sich die Kleinen gegenseitig beschnuppern oder an den Rasseln knabbern, tauschen sich Mamas über Brei, Fieber, Urlaub oder Impfung aus. Es ist trotzdem eine tolle, entspannte Atmosphäre.
Musik hat eine positive Wirkung
In einer Krabbelgruppe wird viel gesungen. Geht es um Musik spitze ich die Ohren. Seitdem meine Kleine auf der Welt ist und ich sie mit Musik beruhige, interessiere ich mich mehr über die Wirkung der Musik auf Kinder. Ich bin unmusikalisch. Trotzdem singe ich. Zu jeder Zeit. Mittlerweile singt meine Tochter mit. Sie mag und macht „musika“ (bulgarisch für Musik), wie sie selbst sagt. Musika hilft ihr, ihren Wortschatz Tag für Tag, Lied für Lied zu verbessern. Etwas Französisch und Englisch kann sie auch schon. Zumindest das, was Happy Birthday to you und Frère Jacques hergeben.
Ich bin darüber sehr froh, dass mein Kind so gern singt. Denn Menschen, die singen, blockieren angeblich im Gehirn genau diese Areale, in denen Angst entsteht, hieß es vor kurzem im Radio. Also, wer trillert, empfindet keine Angst.
Frühchen reagieren positiv auf Glockenspiele
Dr. Lara Lordier von der Genfer Universität und ihr Team fanden heraus, dass Musik das Gehirn der Frühgeborenen positiv beeinflusst. Setzten die Forscher die Musik als Therapie ein, beobachteten sie, dass sich bei Frühchen zwischen zwei Hirnarealen bessere Verknüpfungen ausbildeten. Diese sorgen dafür, dass zu früh geborene Babys die Hörinformation stressfreier im Vergleich zu Frühchen ohne Musiktherapie verarbeiten. Besonders empfänglich waren die Frühgeborenen für Klänge der indischen Punji-Flöte, Harfe und Glockenspiele.
Genfer Wissenschaftler entdeckten, dass Glockenspiele die Hirnreifung Frühgeborener unterstützt.
Babymassage
Babymassage ist ebenfalls eine schöne Gelegenheit, Mutter und Baby zu verwöhnen. Die meisten Erwachsenen lieben Massagen und sie wissen es zu schätzen: die Sinne entspannen, der Körper auch. Einen ähnlichen Effekt haben Massagen bei Babys. Bereits mit vier Monaten können Eltern mit Babymassagen beginnen.
Babys lieben Berührungen. Der innige, liebevolle Kontakt stärkt zudem die Bindung zwischen Baby und Mama oder Baby und Papa. Verschiedene Massagegriffe oder erste Yoga-Übungen fürs Baby helfen bei Beschwerden wie Koliken, Unruhe, Schlafschwierigkeiten oder Schreiattacken.
Während Eltern ihre Babys massieren gibt es Tipps über Ernährung, Schlafen oder Tragehilfen. Apropos Schlafen: Nach einer Massage sind Babys meistens so müde, dass sie ganz gemütlich von alleine in den Schlaf finden. Mama und Papa haben endlich frei.
Kinder-Yoga
Kinder-Yoga ist etwas anders als bei Erwachsenen. Jedoch genauso effektiv. Bereits mit vier Jahren können Kinder mit Yoga anfangen. Dabei geht es hauptsächlich nicht darum, Yoga-Positionen wie Baum, Katze oder Kuh perfekt zu beherrschen. Viel wichtiger sind Sachen wie Spaß und Entspannung. Wer das nicht kann, lernt es eben im Kurs. Kinder-Yoga ist im Unterschied zu anderen Kinder-Kursen keine leistungsorientierte Aktivität.
So funktioniert Kinder-Yoga
Die Kinderyoga-Lehrerin erzählt spannende und phantastische Geschichten aus der Tier- oder Naturwelt. Sie zeigt den Kindern zum Beispiel wie sie die Sonne grüßen, wie die Schlange schlängelt oder der Löwe brüllt. Das kann alles Yoga sein.
Mit lockeren Spielen führt die Lehrerin die Mini-Yogis sanft an verschiedene, kindgerechte Positionen heran. Sanfte Yoga-Übungen verbessern die Fitness der Kleinen, aber auch ihre Koordination sowie Konzentration. Kinder-Yoga fördert ebenfalls soziale Kompetenzen wie Mitgefühl und Toleranz.
Die Kinder malen Mandalas aus, lauschen der Klangschale, schicken gute Wünsche in die Welt, geben sich gegenseitig Massagen. Sie lernen zu entspannen. So bekommen die Kleinen etwas an die Hand, was sie im Alltag anwenden können.
Vielfältiges Angebot für Kinder
Es spielt keine Rolle für welches Angebot sich Eltern für Baby und Kind entscheiden. Wichtig ist nur, dass diese Entscheidung zu den individuellen Bedürfnissen und Wünschen so gut wie möglich passt. Denn neben Kinder-Yoga, Babymassage und Krabbelgruppe gibt es noch viel mehr. Zum Beispiel Babyschwimmen, Turnen, Tanzen oder ganz klassisch Ballett und Fussball.
Gute Informationen zum Thema Krabbelgruppe. Es stimmt, dass es gut ist, wenn die Babys schon früh gefördert werden in der Kommunikation mit anderen und von der Leiterin mit Hüpfbällen, Spielen oder Kinderliedern. Ich werde bald zum ersten Mal Mutter und habe eigentlich auch vor mein Kind früh in eine Kleinkindgruppe zu stecken.