Junge aus Peru

Kinder heute

Verwaist, verschleppt, vertrieben

Kinder sind Hoffnungen. Schrieb Novalis, der deutsche Frühromantiker, im 18. Jahrhundert über Kinder. Wir schreiben das Jahr 2022: Krieg, Flucht, Armut, Hungersnot, Gewalt und Diskriminierung hindern noch heute Kinder und Jugendliche daran, glücklich zu sein. Es ist noch enorm viel für sie zu tun.

Die vergangenen zwei Jahre haben es deutlich gezeigt. Kids gehören zu den Schwächsten unserer Gesellschaft. Obwohl sie circa 30 Prozent der Gesamtbevölkerung weltweit ausmachen. Corona und der Ukraine-Krieg haben bewiesen: Kinder und Jugendliche leiden in Krisen am meisten. Sie sind am wenigsten geschützt. Können Kinderrechte helfen? Vielleicht. Wären sie bloß da.

Die Welt feiert ihre Kinder

Die Bedürfnisse sowie die Rechte der Kinder stehen bei allen internationalen Feiertagen im Mittelpunkt.

Polen, Russland, Bulgarien, Slowakei, Tschechien, USA, Kanada und China zum Beispiel feiern ihre Kinder am 1. Juni. Finnland am 20. November, dem Geburtsdatum der Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen in 1989. 20. September ist Weltkindertag in Deutschland und Österreich.

Corona hinterlässt Waisen

Seit 2019 bestimmt die Pandemie das Leben der Menschen weltweit. Länder wie Peru und Brasilien gehören zu den Ländern mit der höchsten Sterblichkeitsrate der Welt. Schätzungsweise sind 90.000 Kinder in Peru nun Halb- oder Vollwaisen. Ihre Eltern sind an COVID-19 gestorben.

Weltweit haben mindestens 5,2 Millionen Kinder und Jugendliche Mama oder Papa in der Pandemie verloren. Zwei von drei Minderjährigen waren im Alter von 10 bis 17 Jahren. Drei von vier betroffenen Kindern und Jugendlichen haben ihren Vater verloren.

Krieg ist eine gigantische Herausforderung für Kinder

Eine andere große Herausforderung ist der Krieg in der Ukraine. Seit dem 24. Februar 2022 sind 4,8 Millionen ukrainische Kinder vertrieben: 2,8 innerhalb der Ukraine und 2 außerhalb ihrer Heimat. Weltweit sind erstmals so viele Menschen auf der Flucht wie noch nie: Ein Rekordstand von 100 Millionen, 60 Millionen davon Kinder und Jugendliche. Viele sind ohne Eltern oder Familie unterwegs. Einige fliehen nach Deutschland.

Zum 11. Mai 2022 meldet das Innenministerium 700.000 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland. 40 Prozent davon sind minderjährig. Also, rund 280.000 ukrainische Kinder sind somit auch schul- und kita-pflichtig.

Laut Medien sind mehr als 90.000 Kinder und Jugendliche aus der Ukraine seit Ende Februar in Schulen in Deutschland untergekommen. Ukrainische KiTa-Kinder sind nicht erfasst. In Rheinland-Pfalz werden knapp 100 Kids in KiTas und Horten betreut. Mit Stand Ende April sind mehr als 2.400 Kinder im Kindergartenalter in den Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen-Anhalt aufgenommen worden. Ein ernüchterndes Ergebnis angesichts der offiziellen Zahlen.

Verschleppt, ausgebeutet, diskriminiert – so leben heute Kinder

Mehr als 260 Millionen Kinder und Jugendliche auf der Welt gehen nicht zur Schule. Neun Millionen davon sind Mädchen, die auf Grund ihres Geschlechts keinen Zugang zur Bildung haben.

Mehr als 150 Millionen Kinder sind Kinderarbeiter:innen weltweit. 700.000 sind es nur in Bolivien, dem ärmten Land Lateinamerikas. Laut Gesetz 548 dürfen bolivianische Kinder ab zehn sogar legal arbeiten.

Auch das Leben in der Ukraine gebliebene Kinder ist derzeit ein Albtraum. Mehr als 120.000 Kinder sind Medienberichten zufolge bereits nach Russland verschleppt worden. Die Kinder, Waisen oder keine, werden dort zur Adoption freigegeben. Als „Zug der Hoffnung“ bekannt wiederholt sich das Szenario von der 2014 besetzen Krim.

Kinder und ihre Rechte

Im Jahr 1992 ratifiziert auch Deutschland die Kinderrechts-Konnvention. Im ersten Teil der Konvention sind die Rechte zum Wohl ALLER Kinder und Jugendlichen bis 18 Jahren in 42 Artikeln definiert. Das Recht auf Frieden, Bildung, Meinungsfreiheit, Identität, Privatsphäre, Schutz, Hilfe und medizinische Versorgung beispielsweise gehören dazu.

Kinderrechte sind bis heute kein Bestandteil des Grundgesetzes. Organisationen wie UNICEF und Aktionsbündnis Kinderrechte setzen sich seit vielen Jahren dafür ein.

Erst wenn Kinderrechte zum Grundgesetz gehören, verpflichtet sich der Staat, diese strikt umzusetzen.

AUF DER WELT GIBT ES RUND ZWEI MILLIARDEN KINDER UND SOMIT ZWEI MILLIARDEN HOFFNUNGEN

DAS SAGEN KINDER-FLÜSTERER ÜBER UNSERE ZUKUNFT:

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